Fenchel

Foeniculum vulgare

Fenchel zählt zu den bekanntesten Heilpflanzen. Seine Wirkung schätzten schon die Hochkulturen Ägyptens und Chinas. Der Fenchel ist häufig die erste Arzneipflanze, mit welcher der Mensch in seinem Leben in Berührung kommt: Viele Säuglinge erhalten während der Nahrungsumstellung Fencheltee, um Blähungen zu lindern. Die Früchte der Pflanze aus der Familie der Doldenblütler sind auch als Gewürz bekannt. Die bis zu 2 m hohe, mehrjährige Pflanze weist aufrechte Stängel mit feinen Rillen auf. Während die Blätter der Heilpflanze eine stark geschlitzte und fiederförmige Struktur zeigen, sind die von Juli bis Oktober vorhandenen Fenchelblüten in großen Dolden angeordnet. Die Früchte der Heilpflanze sind auf charakteristische Weise gerippt. Als Heilpflanze werden die beiden Unterarten Bitter- und Süßfenchel genutzt. ACHTUNG!! Fenchel soll nicht in der Schwangerschaft eingenommen werden! Es besteht eine Verwechslungsgefahr mit anderen Doldengewächsen. Wenn Sie Fenchel selbst sammeln, sollten Sie ihn also eindeutig kennen. Fenchel sollte nicht ohne Rücksprache mit dem Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker über einen längeren Zeitraum (mehrere Wochen) eingenommen werden. Es kann in Einzelfällen zu allergischen Reaktionen der Haut und der Atemwege kommen.

Standort:

  • sonnige, warme Standorte mit mäßig trockenem, nährstoff- und basenreichem Lehm- oder Lössboden

Sammelzeit:

  • Frühherbst

Anbau:

  • Der Fenchel liebt sonnige Standorte auf nährstoffreichen, kalkhaltigen Böden. Er gehört zu den Mittelzehrern und wird erst ab Juni/Juli ausgesät. Die Knollen werden leicht angehäufelt, um die Knollenbildung anzuregen. Die Pflanze verträgt leichten Frost. Wenn es aber zu kalt wird, sollte man ihn ernten. Die Pflanzen müssen gut gegen Schnecken geschützt werden & im Winter mit Laub abgedeckt werden, um die Knollen zu schützen.
Geschmack und Verwendung in der Küche

Die Früchte haben einen aromatischen, etwas bitteren und leicht süßlichen, anisartigen Geschmack und werden als Gewürz für Brot, in Marinaden und Likören verwendet. Der Gemüsefenchel ist ein spezieller Typ, der an seinen Blattscheiden eine Verdickung (oberirdische Zwiebel) ausbildet, die als Gemüse roh oder gedünstet, als Suppe oder gebraten gegessen werden kann.  

Heilwirkung

Die Fenchelfrüchte werden medizinisch genutzt: Das ätherische Öl daraus hat schleimlösende, beruhigende, verdauungsfördernde, auswurffördernde, krampflösende, blähungstreibende und antibakterielle Wirkungen. Der Fencheltee wird gern Säuglingen und Kleinkindern gegeben, um Magen-Darm-Krämpfe und Blähungen zu lindern. Fencheltee wendet man außerdem bei Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Verschleimung der Atemwege, Husten, Bronchitis und Erkältungen an. In der Volksheilkunde gilt Fenchel als förderndes Mittel für die Milchbildung.

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