Die Sellagruppe

eine faszinierende Dolomitenlandschaft

Ein markanter, grauer Riese zwischen Grün und Karst, mitten in einer unverkennbaren Dolomitenlandschaft – das ist die Sellagruppe. Für diese Berggruppe kann es keinen besseren Namen als „Gebirgsstock“ geben. So wird die Sellagruppe mittlerweile auch als Sellastock oder Sellamassiv bezeichnet. Mitten aus den Wiesen scheint der in zwei Stockwerke unterteilte bleiche Gigant emporzuragen. Grund für die blockartige Zweiteilung sind die waagrechten, geologischen Raibler Schichten. Ob Gipfeleroberer, Wändebezwinger oder Skitourengeher – dies ist der Freizeitpark unzähliger Outdoor-Sportler und Naturbegeisterter. Bekannt ist der Gebirgsstock vor allem wegen seiner Umrundung, der „Sellaronda“, einer Tour auf Skiern, die vier Dolomitenpässe miteinander und insgesamt 25 Pistenkilometer verbindet.

Die Lage:

Die Sellagruppe ist ein plateauförmiger Bergstock in den Dolomiten, an dessen höchster Erhebung, dem Piz Boè, drei Provinzen zusammentreffen: Südtirol, Belluno und das Trentino. Umgeben ist der Gebirgsstock von den vier Dolomitenpässen Grödnerjoch, Pordoijoch, Sellajoch und Campolongopass.

 

Von Bergen und Gipfeln:

Der Sellastock kann in vier Untergruppen gegliedert werden. Den gesamten östlichen Teil bildet die Boègruppe mit dem höchsten Berg, dem Piz Boè (3.152 m). Getrennt durch das Val Lastiës, dessen Namen vom ladinischen Wort für Felsplatten kommt, schließt im Westen die Mëisulesgruppe an. Zu dieser Untergruppe gehören auch die bekannten Sellatürme (bis zu 2.696 m). Dem Val Lastiës gegenüber führt das Mittagstal nach Norden auf Kolfuschg und das obere Abteital zu. Es trennt dabei die Pisciadùgruppe von der Boègruppe. Nördlichste Untergruppe ist die Murfreidgruppe. Den ersten Gipfel, dessen touristische Erstbesteigung dokumentiert ist, stellt der Piz Boè dar. Am 30. Juli 1864 standen Paul Grohmann und G. Ischara auf seiner Spitze.

 

Sagen und Mythen:

Im Mittagstal, das sich von Kolfuschg aus weit in den Sellastock hineinfrisst, lebte früher eine Gana, eine wilde Waldfrau. Im Herbst stieg die Gana ins Tal hinunter und kehrte im Hof von Pecëi ein. Der Bauernsohn verliebte sich in die hübsche Frau und bat um ihre Hand. Die Gana stimmte der Hochzeit zu, unter der Bedingung, dass sie der Bauer nie mit dem Handrücken berühren sollte. Doch eines Tages brach er das Versprechen.

 

Die schöne Gana erblasste, stieß einen bitteren Schrei aus und verschwand auf Nimmerwiedersehen.

Wandertipps:

Auf den Piz Boè

Gehzeit: 02:00 h

Strecke: 5 km

Höhenmeter: 460 hm *

Schwierigkeitsgrad: leicht


Der Piz Boè gilt als der einfachste Dreitausender der Dolomiten, weil er – der Seilbahn sei Dank – in gut einer Stunde zu erreichen ist. Vom Pordoijoch führt eine Seilbahn zum Sass Pordoi auf 2.950 m. Die Strecke führt von der Seilbahn zunächst abwärts zur Pordoischarte und dann auf einem breiten Weg – immer der Beschilderung „Piz Boè“ folgend – in angenehmer Steigung zum Gipfel. Der Weg hat wechselnde Markierungen, weil er den Dolomiten Höhenweg kreuzt und diesem teilweise folgt. Rückweg wie Hinweg und mit der Seilbahn wieder herunter. *(inkl. Gegenanstiege)

Wanderung Corvara-Vallon

Gehzeit: 02:00 h

Strecke: 4,9 km

Höhenmeter: 420 hm

Schwierigkeitsgrad: mittel


Ausgangspunkt ist Corvara. Von hier geht es mit dem Boè-Gondellift auf 2.198 m hinauf bis zur Boè-See-Hütte. Nun folgt man dem östlichen Abhang der Sellagruppe. Es geht über die Skipiste und dann weiter auf Markierung Nr. 638. Schließlich ist die Franz-Kostner-am-Vallon-Hütte auf 2.550 Metern Höhe erreicht. Nun erfolgt der Abstieg auf dem Pfad Nr. 637 in Richtung Campolongo-Pass. Oberhalb des Bed de Boces abbiegen, dann ist die Bergstation des Gondelliftes bald wieder erreicht.

Auf die Cima Pisciadù

Gehzeit: 06:00 h

Strecke: 13,6 km

Höhenmeter: 1.500 hm *

Schwierigkeitsgrad: schwer


Eine abenteuerliche Bergtour mit Klettersteig führt zur Cima Pisciadù. Von der Grödnerjoch-Passstraße geht es durch das eindrucksvolle Val Setus mit Hilfe von Drahtseilen und Eisenbügeln hinauf zum großen Geröllplateau des Sella-Ringbandes. Auf diesem steht in herrlicher Lage am Rande eines Felsenkessels, in dem malerisch der Pisciadùsee liegt, die Hütte Rifugio Pisciadù. Von dort führt der Weg auf steilen Geröllpfaden und über gesicherte Felsstufen auf den herrlichen Aussichtsgipfel der Cima Pisciadù weiter. Zurück geht es durch das Mittagstal hinab und wieder zur Passstraße. *(inkl. Gegenanstiege)

Ausgewählte Genusshotels