Die Rosengartengruppe

Inmitten der Südtiroler Dolomiten, da prangt stolz und in wilder Erhabenheit die Rosengartengruppe.

Der Name dieser Berggruppe klingt zart und lieblich, dabei handelt es sich um ein Felsmassiv, das sich als abenteuerliche Ansammlung unzähliger Steinklüfte, steiler Felswände, Schutthalden, schwindelerregend hoher Türme, tiefer Schluchten und Täler präsentiert. Der Name „Rosengarten“ wird also weder von einem tatsächlichen Rosengarten abgeleitet, noch rührt er – wie viele glauben – von seinen Felsen, die in der Abendsonne wunderbar rot leuchten. Sprachforscher vermuten, dass der Name „Rosengarten“ mit dem alten Wortstamm „ruza“ zusammen- hängt, was so viel wie „Geröllhalde“ heißt. Auch der italienische Name „Catinaccio“ soll vom ladinischen Wort „Ciadenac“ – Geröllkessel – abstammen.

Die Lage:

Die Rosengartengruppe, kurz: der Rosengarten, ist ein Bergmassiv der Dolomiten, das teils im Trentino, teils in Südtirol, mit dem Tierser Tal auf der westlichen und dem Fassatal auf der östlichen Seite, liegt. Die Gebirgsgruppe verläuft also 8 km in Nordsüdrichtung, von der Schlerngruppe bis zum Karerpass, der den Rosengarten vom Latemar, einem ähnlich imposanten Felsengebirge, trennt.

 

Von Bergen und Gipfeln:

Die höchste Erhebung des Rosengartens ist der Kesselkogel (ital. „Catinaccio d‘Antermoia“) mit einer Höhe von 3.004 m, zum ersten Mal bezwungen von den Briten C. Comyn Tucker und T. H. Carson im Jahre 1873. Der zweithöchste Gipfel ist die Rosengartenspitze, die mit ihren 2.981 m Höhe ziemlich genau in der Mitte des Bergmassivs liegt. Der Normalweg wird mit dem zweiten Schwierigkeitsgrad bewertet und über diesen wurde die Spitze am 31. August 1874 ebenfalls von Tucker und Carson zum ersten Mal bestiegen. Zu den bekanntesten Gipfeln des Rosengartens zählen die unverkennbaren Vajolettürme, also der Delagoturm, der Stabelerturm, der Winklerturm, der Nordturm, der Hauptturm und der Ostturm; sechs Spitzen, die aus der Mitte des Gebirgsstocks emporragen.

 

Sagen und Mythen:

Viele Besucher aus aller Welt sind vom „Alpenglühen“ fasziniert und suchen die Erklärung für das Phänomen in der Felsformation des Rosengartens oder in der Legende von König Laurin, die in die sagenumwobene Welt der Dolomiten entführt. Nach der Niederlage gegen Dietrich von Bern verfluchte der Zwergenkönig Laurin seinen zauberhaften Rosengarten, so dass er weder bei Tag noch bei Nacht erglühen würde.

 

Die Dämmerung aber vergaß er in seinen Fluch mit einzubeziehen. Das rote Alpenglühen des Rosengartens gehört mit zu den schönsten Anblicken, die Südtirols bleiche Berge – die Dolomiten – bieten können.

Wandertipps:

Zur Haniger Schwaige

Gehzeit: 03:15 h

Strecke: 8,9 km

Höhenmeter: 470 hm

Schwierigkeitsgrad: leicht


Die Wandertour zur Haniger Schwaige führt durch Wald und über Wiesen unterhalb der Felsen der Laurinswand entlang. Die Route (Sagenweg) startet beim Nigerpass auf 1.690 m Höhe auf Forststraße Nr. 1, dann über Weg Nr. 7 bei der Baumann Schwaige vorbei zur Haniger Schwaige (auch Hanicker Schwaige genannt). Der Rückweg bleibt derselbe.

Die Rosengarten-Umrundung

Gehzeit: 06:00 h

Strecke: 11 km

Höhenmeter: 900 hm*

Schwierigkeitsgrad: mittel


Die Umrundung des Rosengartens ist eine wunderbare Möglichkeit, um in die faszinierende Vielfalt dieser Berggruppe einzutauchen. Die Wanderung startet von der Paolina Hütte auf 2.125 m Höhe und führt über Weg Nr. 539 und dann über Weg Nr. 549 zur Rotwandhütte. Dann geht es weiter auf Weg Nr. 541 und schließlich auf Weg Nr. 550 über das Tschagerjoch bis zur Kölner Hütte. Der Rückweg führt über Weg Nr. 549 und Nr. 552.
*(mit Gegenanstiegen)

Der Rotwand-Klettersteig

Gehzeit: 05:30 h

Strecke: 5,9 km

Höhenmeter: 830 hm

Schwierigkeitsgrad: schwer


Wer mit dem Rosengarten per Du sein möchte, der muss seine Felsen einmal mit eigenen Händen spüren. Am besten beim Bewältigen eines Klettersteigs. Der Rotwand-Klettersteig ist technisch wenig anspruchsvoll, eine schwierige Passage muss man allerdings bewältigen. Von der Paolina Hütte nimmt man den Hirzelweg Nr. 552, dann den Weg Nr. 549 zum Vajolonpass, wo der Klettersteig zur Rotwandspitze beginnt. Abstieg weiter über Klettersteig – Fensterleturm – Teufelswand – Rotwandhütte (2.280 m); dann auf Weg Nr. 549 und Weg Nr. 539 zurück zum Ausgangspunkt. Wichtiger Hinweis: Nur mit Kletterausrüstung und Helm zu begehen; Erfahrung und Trittsicherheit sind erforderlich!

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