Estragon zählt zu den Kräutern und gehört zur botanischen Familie der Korbblütler. Er ist eng mit dem Beifuß (bot.: Artemisia vulgaris) verwand, zu dessen Gattung er zählt. Die Estragonpflanze wird bis 1,20 m hoch und besitzt kleine, dünne, vorne spitz zulaufende Blätter. Estragon ist reich an ätherischen Ölen: Insbesondere an Estragol und Anethol, denen er sein typisches Aroma verdankt. Die Geschichte des Estragons ist vor allem aus mythischer Sicht interessant. In der Vergangenheit wurde diesem Kraut eine schützende Wirkung zugeschrieben. Daher auch der lateinische Name, der auf den angeblichen Schutz vor Drachen hindeutet. In einigen Ländern ist der Estragon auch unter dem Namen Bertram bekannt. Der Estragon stammt sehr wahrscheinlich aus Arabien und wurde während der Kreuzzüge in Europa bekannt. Heute kommt Estragon als wilde Staude in Südeuropa vor. ACHTUNG!! Estragon sollte nicht in der Schwangerschaft verwendet werden. Aufgrund des enthaltenen Estragols sollte generell von einer übermäßigen und längerdauernden Verwendung abgeraten werden.
Geschmack und Verwendung in der Küche
Der russische Estragon, welche als Urform gilt, ist geschmacklich etwas schwächer als der französische Estragon. Der deutsche Estragon kann als Zwischenform bezeichnet werden und liegt sowohl von der Bitterkeit und vom Aroma zwischen den beiden anderen Varietäten. Insgesamt kann das Aroma als süßlich aromatisch bezeichnet werden. Die Blätter des Estragons passen hervorragend zu Fleisch (v.a. Lamm und Geflügel), Ei-, Käse- und Rahmgerichten. In einigen Kochbüchern wird empfohlen, Estragon immer pur, d.h. ohne weitere Kräuter, zu verwenden. Andere empfehlen, Kräuter wie Kerbel oder Liebstöckel als interessante Zusatznote zum Estragon hinzu zu geben.
Heilwirkung
Der Estragon wird in der Pflanzenheilkunde innerlich und äußerlich angewendet. Estragon wirkt entzündungshemmend, durchblutungsfördernd und verdauungsfördernd. Es wird auch bei Rheuma, Würmern, Appetitlosigkeit und Wechseljahrsbeschwerden eingesetzt.