Die Ortlergruppe

beeindruckende Gipfel und lange Gletscher

Seinem gewaltigen Antlitz und der beindruckend steinernen Eleganz kann niemand das Wasser reichen. Kein anderer Gipfel Südtirols überbietet die machtvolle Erhebung aus Hauptdolomit und Gletschereis, die sich Ortler nennt und ehrfurchtsvoll als „König Ortler“ oder auch „König der Ostalpen“ bezeichnet wird. Nicht verwunderlich ist es deshalb, dass sich auch die Gebirgskette mit seinem Namen schmückt. Die Ortler-Cevedale-Gruppe hat neben Seiner Majestät jedoch noch weitere markante und imposante Bergspitzen zu verzeichnen, die hauptsächlich mit kraftvollem Gestein aus Kalk und Quarzphyllit auf sich aufmerksam machen.

Die Lage:

Die Ortlergruppe sprengt sogar Landesgrenzen. So verbindet sie Südtirol mit dem Trentino, der Provinz Sondrio und dem Schweizer Kanton Graubünden. Begrenzt wird das Gebirge im Norden von der Sesvennagruppe und den Ötztaler Alpen, im Osten durch die Nonsberggruppe, im Süden von der Brenta- und Adamello-Presanella-Gruppe und westlich durch die Sobretta-Gavia-Gruppe und die Livigno-Alpen.

 

Von Bergen und Gipfeln:

Die Gebirgsgruppe umfasst bei 50 km Länge und 40 km Breite eine gigantische Anzahl an Gipfeln – mehr als siebzig davon durchbrechen die Dreitausendermarke. Deshalb wird das Gebirgsmassiv in Gruppen und Kämme unterteilt. Die bekanntesten und höchsten Gipfel, wie die Königsspitze und der Monte Cevedale, liegen im Hauptkamm; der 3.905 m hohe Ortler ist wiederum an einem Seitenkamm der Hauptgruppe gelegen. Der höchste Berg Südtirols konnte von Josef Pichler, alias „Pseirer Josele“, 1804 nach mehreren gescheiterten Versuchen erstmals bestiegen werden. Andere Untergruppen des gewaltigen Massivs sind die Umbrailgruppe, der Fallaschkamm, die Laaser Berge, sowie der Zufritt-, der Careser- und der Ilmenkamm. Beliebte Tourenziele dieses Massivs sind neben den bereits genannten der Monte Zebrú, der Palon della Mare, die Trafoier Eiswand und die Thurwieserspitze.

 

Sagen und Mythen:

Die Größe des Ortlers wird von einer Sage erklärt, nach welcher einst ein Riesengeschlecht im Vinschgau beheimatet war. Der Riese Ortler war der größte unter ihnen und sehr stolz darauf. Denn aus seiner Perspektive erschien alles andere klein und unbedeutend. Eines Tages traf ein pfiffiger Zwerg auf den Riesen und kletterte an seinem Körper hinauf, bis er auf seinem Kopf angelangt war. Dort lachte er und verspottete den Riesen, da der Zwerg nun größer war.

 

Als der Ortler den Wicht herunterschütteln wollte, erstarrte er plötzlich und wurde für ewige Zeiten zu Stein und Eis.

Wandertipps:

Zur Kälberalm

Gehzeit: 03:30 h

Strecke: 7,4 km

Höhenmeter: 480 hm

Schwierigkeitsgrad: leicht


Von Sulden führt eine dreieinhalb-stündige Wanderung zur Kälberalm. Dazu vom Parkplatz der Talstation Langenstein der Markierung Nr. 18 durch den Wald folgen. Der Forstweg Nr. 19 führt dann weiter zur Kälberhütte. Der Rückweg erfolgt über den Steig Nr. 24 bis zum Gasthaus Waldruhe und über den Zufahrtsweg zurück zum Parkplatz.

Die Hintere Schöntaufspitze

Gehzeit: 05:00 h

Strecke: 7 km

Höhenmeter: 700 hm

Schwierigkeitsgrad: mittel


Als einfach zu bewältigender Dreitausender gilt die Hintere Schöntaufspitze, ein wundervoller Aussichtspunkt auf die Bergwelt um den Ortler. Die Bergtour startet in Sulden, wo man mit der Seilbahn zur Bergstation fährt. Dort der Markierung Nr. 151 bis zur Madritschhütte folgen und weiter auf das Joch. Dann links über den steilen Grat bis zum Gipfel. Der Abstieg bleibt gleich.

König Ortler

Gehzeit: 13:00 h

Strecke: 21,5 km

Höhenmeter: 2.130 hm

Schwierigkeitsgrad: schwer


Die Ortlerbegehung ist eine anspruchsvolle Tour in großer Höhe und nur geübten Alpinisten unter der Leitung eines Bergführers zu empfehlen. Zunächst muss von Sulden auf Weg Nr. 4 über die Tabarettahütte der Hüttenzustieg zur Payerhütte gemeistert werden (Übernachtung in Betracht ziehen). Von dort führt der sogenannte Felsenweg in eine Scharte. Über eine Felswand geht’s hinauf zum Gratrücken, wo der Gletscher beginnt und man bald das Biwak Lombardi erreicht. Dann über den Oberen Ortlerferner zum Gipfelaufbau und zum Gipfelkreuz. Rückweg wie Aufstieg.

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