Chardonnay

Ein fruchtig zarter Liebling

Einer der beliebtesten Weißweine in Südtirol und weltweit ist der Chardonnay. Er fühlt sich auf den kalkhaltigen Schotterböden der pittoresken Weinbaugebiete südwärts von Bozen besonders wohl. Bevor die weiße Sorte in den 1980er Jahren Ihren Aufschwung in Südtirol bekam hat sie als Weltenbummler aufregende Reisen hinter sich gebracht. Kreuzritter sollen die Rebe von Vorderasien nach Burgund in Frankreich eingeführt haben. Von dort aus eroberte sie den Erdball und bringt es heute auf eine weltweite Gesamtanbaufläche von gut 150.000 ha. In Südtirol kommt der Chardonnay auf knapp 10% der Anbaufläche. Entgegen früherer Anschau-ungen, die Chardonnay und Pinot blanc nicht unterschieden, verbindet ihn keine direkte genetische Verwandtschaft mit den Burgundersorten. In Südtirol kann die Rebe ihre klassischen Qualitäten ideal entfalten. 

Anbaufläche

  • 525 ha, entspricht 9,8 % der Gesamtanbaufläche

Anbaugebiet

  • vor allem im Unterland, Überetsch, Bozner Talkessel und Etschtal

Erziehung

  • zumeist auf Drahtrahmen 

Bevorzugter Standort

  • vorwiegend kalkhaltige Schotterböden
Bouquet und Charakter

Grüngelblich in der Farbe zeigt sich der Chardonnay gern von seiner lebhaft frischen und trockenen Seite. Seine zart-fruchtigen Aromen erinnern an Ananas, Bananen, Äpfel, Birnen, Zitrusfrüchte, Vanille und Butter. Je nach Lage, Ertrag und Ausbau entwickelt der Chardonnay aber verschiedenste Qualitäten, von frisch-fruchtigen und geradlinigen Weinen, die im Stahltank reifen, bis hin zu komplexen, lagerfähigen Selektionsweinen, die im Barrique vergoren und auf Feinhefe ausgebaut werden. Letztere verdanken ihren Charakter vor allem dem typischen, rauchig anmutenden Geschmack nach Walnüssen, weshalb sich Weinliebhaber gern für diesen international angesehenen Weißwein begeistern. Diese Wesensart kommt besonders gut zur Geltung, wenn die Weintrauben eine gewisse Reife erreicht haben und der Wein nach später Lese in Eichenfässern ausgebaut wird.

Südtiroler Köche empfehlen

Frisch und lebendig wie er mundet, sieht sich ein Chardonnay sehr gern in Gesellschaft von Fisch und Meeresfrüchten oder hellem Fleisch wie Truthahn, Fasan oder Wildgeflügel. Besonders schön zeigt er sich z.B. als Begleitung einer Lachsforelle mit frischen Salaten, gegrillter Polenta oder knusprigen Erdäpfeln. Hervorragend passt er auch zu südtirolerisch-mediterranen Köstlichkeiten, wie Risotto, Ziegentopfennocken auf Kürbispüree mit Majoran oder Käsenocken. Der Chardonnay liebt Gerichte, die mit Butter oder Sahne verfeinert werden, wie Spinatspätzle in Schinken-Rahm-Sauce oder gefüllten Teigtaschen mit Parmesan und brauner Butter. Die ideale Serviertemperatur liegt bei 10-12 °C. Barrique-Varianten dürfen auch etwas temperierter sein, bis 14 °C. 

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