Beifuß

Artemisia vulgaris

Der Beifuß, auch unter seinem botanischen Namen Artemisia vulgaris bekannt, diente schon vor vielen tausenden Jahren als Heilkraut. Bereits in Neandertalergräbern wurden Überreste des Heilkrautes gefunden. Woher die Artemisia vulgaris ursprünglich kam, kann heute nicht mehr nachvollzogen werden, denn in vielen nördlichen Gebieten der Erde ist der Beifuß weit verbreitet. Seinen deutschen Namen jedoch erhielt das Kraut, weil sich Wanderer früher Beifuß in die Schuhe legten oder an den Knöchel banden, um der Ermüdung der Füße vorzubeugen. Es war sowohl im alten Ägypten, bei den Persern, im Altertum und bei den Römern als Heilpflanze gefragt. Darüber hinaus galt Beifuß in früheren Zeiten als Kraft- und Schutzkraut. Heute wächst das vielseitige Heilkraut oft unerkannt am Wegesrand.

Standort:

  • sonnig & warm; steiniger Untergrund, humoser & sandiger Boden

Sammelzeit:

  • Kraut im Juli oder September und die Wurzel im Spätherbst

Anbau:

  • Beifuß ist ausdauernd und frosthart. Er braucht etwa 40 cm Abstand zur nächsten Pflanze. Vollschatten mag er nicht so sehr, aber sonst ist er eher anspruchslos ans Licht. Normal feucht halten. Beifuß ist ein Lichtkeimer, er lässt sich aber auch durch Wurzelteilung vermehren. Die Aussaat im Freiland sollte nach dem Frost geschehen. Die Vorzucht in Töpfen ist ab März möglich.
Geschmack und Verwendung in der Küche

Besonders die knospigen Blütenstände des Beifußes zeichnen sich durch einen intensiven balsamischen Geruch und einen bitter-aromatischen Geschmack aus. Der Duft wird besonders stark beim Zerreiben der würzigen Pflanzenteile freigesetzt. Beifuß ist das traditionelle Gewürz für die Weihnachtsgans. Allerdings schmeckt er nicht nur am Gänsebraten, sondern passt zu allen Fleischsorten - so auch zu Lamm, Rind oder Wild. Interessant schmecken auch mit Beifuß gewürzte, fette Käsesorten (z.B. Feta). Er würzt Schmalz, Kartoffelgerichte und Hülsenfrüchte. Beifuß lässt sich gut trocknen und so für den Winter konservieren, ohne an Würze zu verlieren.

Heilwirkung

Beifuß enthält Bitterstoffe und fördert die Bildung von Magensaft und Gallenflüssigkeit. Mit Beifuß als Gewürz kann die Verdaulichkeit üppiger Mahlzeiten verbessert werden. Beifuß ist ein traditionelles Frauenkraut. Er hat eine wärmende und entkrampfende Wirkung auf die Gebärmutter und den gesamten Unterleib und er fördert die Menstruation. Außerdem hat die Pflanze eine äußerst positive Wirkung auf die Füße. Der Aufguss aus Beifußkraut kann als Fußbad verwendet werden. Beifußöl eignet sich hervorragend für Fußmassagen nach einem anstrengenden Tag. Schmerzende Füße werden warm und entspannt. Als Tee hilft er bei allgemeiner Schwäche, Verdauungsbeschwerden und Appetitlosigkeit.

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