Merlot

Der Romantiker unter den Weinen

Die Geschichte des Merlot beginnt wahrscheinlich mit dem großen Appetit der Amseln (Le Merle ist die Amsel auf französisch), denen die Beeren der Merlotrebe
stets besonders zu munden schienen. Nach Südtirol gelangte der Merlot vor rund 120 Jahren aus seiner Heimat, dem französischen Bordeaux-Gebiet. In der Gegend von Siebeneich bei Terlan und in Kurtatsch im Unterland erlangte der noble Rote bald eine gewisse Bedeutung. Seit den 1980er Jahren bauen Südtiroler Weinbauern den Merlot als Qualitätswein höchster Stufe aus, die den Vergleich mit Tessiner Merlots oder auch Weinen aus dem Pomerol nicht zu scheuen brauchen. Der Südtiroler Merlot ist weicher und geschmeidiger als der Cabernet, jedoch ebenso gehaltvoll.

Anbaufläche

  • 189 ha, entspricht 3,5 % der Gesamtanbaufläche

Anbaugebiet

  • vor allem im Unterland, Überetsch und Bozner Talkessel

Erziehung

  • hauptsächlich auf Drahtrahmen 

Bevorzugter Standort

  • vor allem warme tiefere Lagen mit lehmhaltigen Böden
Bouquet und Charakter

Im Glas leuchtet der Merlot granatrot, bei intensivem Ausbau auch rubin-, kirsch- oder dunkelrot. Der optische Eindruck täuscht den Weinliebhaber auch keineswegs über seine geschmacklichen Vorzüge hinweg, denn das Bouquet eines Merlot steckt voller Kraft. Es mundet angenehm weich und erinnert an Waldfrüchte, schwarze Johannisbeere, Weichselkirsche und manchmal auch ein wenig an Lakritze und Minze. Die leicht herben Töne und der Duft nach frischem Gras und wildem Wein unterstreichen die Typizität eines Merlot. Die rote Traube mit den üppigen Beeren eignet sich auch sehr gut für den Ausbau in Barriquefässern. In warmen Lagen auf tiefgründigen, lehmhaltigen Böden gedeihen die besten dieser mittel-frühreifen Weintrauben. Aus ihnen gewinnt der Weinbauer fruchtige, körperreiche und vollmundige Weine mit südlichem Charme und geschmeidigem Tannin.

Südtiroler Köche empfehlen

Der Merlot ist ein luxuriöser und fülliger Wein, der sich in Gesellschaft einer exquisiten Küche mit klassischen Fleischgerichten, Wild oder Wildgeflügel, zum Beispiel gebratene Wachteln auf Linsensalat in Balsamicojus, am besten aufgehoben fühlt. 14-16 °C sind hier die richtige Serviertemperatur. Sein südländisches Flair macht ihn auch zu einem passenden Begleiter erlesener und geschmackreicher Schätze aus dem Meer, wie Kaviar, Garnelen, Hummer oder anderer Meeresfrüchte und hierfür darf er auch kühler serviert werden, 12-15 °C.

Rotweine

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